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DSC - SSV Buer 5:2 (0:1 / 0:1 / 5:0)

12.12.15 Heute haben wir 60 Minuten Anlaufzeit gebraucht, um Sicherheit, Leichtigkeit und die letzte Leidenschaft zu finden. Insofern freuen wir uns zwar über einen Sieg, hätten jedoch auch gerne 3 Punkte für den Wettbewerb mitgenommen.

Personell haben wir weiter Probleme, so dass wir heute - wir spielten 11:11 - wie schon zu Saisonbeginn häufiger in den zweiten 15 Minuten des zweiten Drittels mit einem Mann weniger spielen mussten. Das war jedoch in keinster Weise ein Grund dafür, dass es nach 60 Minuten noch 0:2 gegen uns stand.

Wir kamen ganz ordentlich ins Spiel und man merkte, dass die Jungs einiges umsetzen wollten, was wir eingefordert haben. Frühes, agressives attackieren, einen ruhigen Spielaufbau und Kombinationsspiel. Letzteres stockte aber etwas, da wir im Freilaufverhalten zu wenige Angebote schafften und unser Passspiel häufig zu ungenau war und viele erstaunliche Probleme bei der Ballannahme hatten. Dennoch hatten wir 3-4 Situationen, wir wir in aussichtsreichen Positionen waren, uns dann aber der letzte Mut und die letzte Entschlossenheit fehlten, auf den Torerfolg zu gehen.

Man merkte dann aber auch, dass insbesondere beim Thema Ballorientierung, Pressing und Spielaufbau mit zunehmender Spieldauer die Dinge wieder vergessen wurden, die wir vorher angesprochen hatten. So fehlte die Bereitschaft einen sicheren Spielaufbau zu wählen und wir operierten wie so oft viel zu viel mit langen Abstößen und Abschlägen. Da die Bälle so gut wie nie verarbeitet werden konnten, wurde dann im Mittelfeld etwas "geflippert", bis der Ball wieder in unserer Hälft war. Auch die Gäste aus Buer spielten nach vorne nicht wirklich präzise und suchten ihr Glück mit Schüssen aus 25 und mehr Metern in der Hoffnung, dass diese hoch auf unser Tor kämen (wir spielten ja auf Großfeld). Die Abschlüsse waren jedoch allesamt harmlos. Insofern kam die Führung für Buer Mitte der ersten Hälft auch etwas überraschend zu Stande und resultierte aus einer eigentlich relativ ungefährlichen Situation auf unserer linken Abwehrseite. Wir versäumten es 2-3 mal die Situation zu klären. ließen dann noch einen Pass ins Zentrum ca. 20m vor unserem Tor zu, fielen auf eine simple Schussfinte herein und drehten uns vom Ball weg und so konnte ein Bueraner ca. vom 16er unbedrängt auf unser Tor schießen und es stand 0:1. Wie schon so oft gab es nach dem Tor kein Aufbäumen, die Unsicherheit nahm weiter zu und man schenkte den Rest des ersten Drittels her und überließ einem durchschnittlichen Gegner die totale Initiative. Spätestens jetzt war von den vor dem Spiel angesprochenen Dingen nichts mehr zu sehen.

In der Halbzeitpause wurden viele der Defizite angesprochen, insbesondere das Freilaufverhalten, Spielaufbau, Kommunikation, ruhiges Passspiel, intelligentes Spiel. Man sieht schon, es gab viel zu besprechen und die Zeit reichte nicht wirklich.

Die zweite Halbzeit war dennoch besser, jedoch nicht wirklich gut. Das Freilaufverhalten war etwas besser, nur unser Passspiel nach wie vor ziemlich schwach. Pässe waren oft ungenau oder gut positionierte Passempfänger wurden nicht gesehen und der Pass kam nicht. Wir wollten auch zu oft "mit dem Kopf durch die Wand" und gingen mit hohem Tempo in Situationen wo wir in der Offensive ein 3 gegen 6 Unterzahl hatten. Das war natürlich nicht von Erfolg gekrönt. Defensiv war es besser, da gab es keine wirklich gefährliche Szene mehr. Leider hatten wir selber aber auch nur 2 wirklich gefährliche Situationen, wo wir nahe an einem Tor waren. Das 0:2 fiel sieben Minuten vor dem Ende nach einem Einwurf! Wir waren in Überzahl, nur ging keiner wirklich zum Ball und der rutschte  irgendwie zu einem Stürmer durch, der dann unbedrängt auch ca. 10 Meter einschieben konnte.

Damit waren die Punkte für den Jako-Cup weg, nur wollten wir dennoch das Spiel im letzten Drittel noch drehen. Da wir sowieso viele Ausfälle für die Defensive hatten und ja einen zwei Tore Rückstand aufholen mussten, spielten wir im letzten Drittel ein sehr offensives 3-1-4-2 System, wobei wir die Mannschaft mit unserem Torhüter auffüllten. Wir hatten jetzt mehr Anspielstationen in der Offensive und konnten relativ schnell den Anschlusstreffer erzielen. Das schien ein kleiner Knotenlöser zu sein, der nach 10 Minuten im letzten Drittel hatten wir das Spiel gedreht und auf 3:2 gestellt (auch wenn das zweite Tor Abseits war). Auf einmal war dann alles da, was vorher fehlte. Viele Spieler wollten den Ball haben, wir hatten Zug zum Tor, die Pässe kamen präziser, die Bälle wurden besser verarbeitet und das eigene Tor mit aller Leidenschaft verteidigt. Insofern hatte Buer uns dann auch nicht merh viel entgegenzusetzen und wir hatten Möglichkeiten auch noch für weitere Tore, als das 4:2 und 5:2 (was wiederum zumindest stark abseitsverdächtig war).

Fazit:

Man merkt, dass viele momentan verunsichert sind und auch entwas verkrampft wirken, insbesondere wenn wir in Rückstand geraten. Mit Erfolgserlebnissen kommt dann die Sicherheit und auch die Leichtigkeit und Leidenschaft und dann ist es ein ganz anderes Spiel von uns. Ich hoffe, dass das gestrige 2:0 gegen unsere U12 und die fünf Tore heute im letzten Drittel, damit der Sieg und der Umstand, das Spiel gedreht zu haben, den Jungs wieder ein weiteres Maß an Sicherheit gibt, damit wir nächstes Jahr unsere Leichtigkeit und Unbekümmertheit wieder finden, um dann auch besser Fußball zu spielen.