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Westfalia Herne II - DSC 2:1

25.04.15 Bis zur 27. Minute machten wir ein gutes Spiel, hatten alles im Griff und alles sah nach 3 weiteren Punkten für uns aus. Dann griff leider ein gelbes Männchen nachhaltig ins Spielgeschehen ein.

Die letzten Spiele zwischen Westfalia und uns waren allesamt geprägt von gegenseitigem Respekt, Nervosität und Angst vor Fehlern. Entsprechend gingen diese Begegnungen zuletzt mit schöner Regelmäßigkeit auch 0:0 aus. Heute wollten wir uns deutlich besser präsentieren, als im Hinspiel, welches nach meiner Meinung bislang unser schwächstes Saisonspiel war. 

Personell haben wir uns heute unnötig selber insbesondere auf einer Position in Nöte gebracht, da wir drei Spieler zur Unterstützung unserer U13 abgestellt hatten. Dies führten dann insbesondere auf einer Position zu Problemen, da einer derjenigen die für diese Position vorgesehen waren kzfr. verletzungsbedingt absagen musste und die andere Alternative ebenfalls aufgrund muskulärer Probleme nicht über einen Kurzeinsatz hinaus gekommen ist. Nachher ist man immer klüger ...

Westfalia spielte heute sehr, sehr defensiv. Die 4er Kette stand tief und auch sonst zogen sich alle Spieler bei Ballbesitz für uns in die eigene Hälfte zurück. Auch wenn uns diese kompakte defensive Spielweise vor Herausforderungen stellte, waren wir in den ersten 27 Minuten klar spielbestimmend und dominierend. Wir hatten mehr Ballbesitz, einige gute Balleroberungen und regelmäßig Torabschlüsse, wenn auch die ganz klaren Chancen fehlten. Defensiv hatten wir alles im Griff, es gab keinerlei Gefahr für unser Tor. Mitte der ersten Halbzeit konnten wir auch 1:0 in Führung gehen und eigentlich lief alles für uns.

Dann kam die 27. Spielminute, die leider das Spiel nachhaltig kippte!

Wir hatten den Ball im Spielaufbau und spielten einen Pass auf unseren Außenverteidiger auf Höhe der Mittellinie. Unser Spieler wurde unter Druck gesetzt und wir verloren den Ball, den Westfalia dann diagonal ins Zentrum spielte. Vom anderen Flügel startete der Spieler von Westfalia zum Ball und befand sich im Laufduell mit unserem Verteidiger. Das Laufduell startete ca. 25 m vor unserem Tor und einige Meter vor dem Strafraum konnten unser Verteidiger den Ball klären, beide waren aber noch im Laufduell und gingen anschließend zu Boden. Es war eine Mischung aus Stolpern und Ausrutschen. Dann ertönte ein Pfiff! Alle schauten sich etwas fragend an und wussten nicht, was gepfiffen wurde. Rückpass zum Torwart? Freistoß für den DSC nach dem Laufduell? Freistoß für Westfalia nach dem Laufduell? Beides wäre zwar falsch gewesen, da es lediglich ein intensives aber faires Laufduell war. Die Entscheidung des Schiedsrichters war Strafstoß! Das überraschte wirklich alle, eingeschlossen die Spieler und Trainer von Westfalia Herne! Eine unfassbare Entscheidung, da selbst bei einem Foulspiel dieses deutlich vor dem Strafraum gewesen wäre. Somit ging es mit 1:1 in die Pause!

Das war ein Wirkungstreffer für uns. Natürlich schöpften die Gastgeber nun wieder etwas Mut, vielleicht dieses Unentschieden über die Zeit zu bringen. Wir spielten weiter nach vorne und mussten kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit dann jedoch einen gut gespielten Konter der Gastgeber schlucken, der sie mit 2:1 in Führung brachte. Das war eigentlich der einzige Torabschluss, den sie hatten.

Danach wurde es ein sehr hektisches Spiel. Es wurde unnötig hart - ich musste in den verbleibenden knapp 25 Minuten 4 x Spieler verletzungsbedingt vom Platz holen (wobei auch dann nicht immer Foulspiel gepfiffen wurde) und Westfalia nutzte jede Gelegenheit, um maximal an der Uhr zu drehen. Die Nettospielzeit in der zweiten Halbzwit war unglaublich niedrig, jede Verletzung hat sicher mindestens eine Minute gekostet, sehr langsam ausgeführte Torabschläge etc. Nachspielzeit: 40 Sekunden!

Die Jungs haben insgesamt nach dem 1:2 den Faden ziemlich verloren. Wir hatten zwar noch immer mehr Ballbesitz und konnten auch phasenweise Druck aufbauen, nur führten die zahlreichen Unterbrechungen und notwendigen Auswechslungen und Umstellungen natürlich auch nicht dazu, dass Ruhe und Spielfluss aufkommen konnte. Dennoch gibt es für die Jungs zwei Dinge zu verbessern: Einerseits die Konzentration zu behalten und sich nicht mit Dingen (wie Schiedsrichterentscheidungen) zu beschäftigen, die wir nicht beeinflussen können. Das ist uns nicht gelungen. Das andere ist, dass wir heute demjenigen, der den Ball hatte, zu wenig geholfen haben und zu wenig Angebote zum Anspielen gegeben haben. Dadurch spielten wir gegen einen tiefstehenden Gegner viel zu viel mit langen Bällen. Das ist allgemein kein gutes Rezept und ist insbesondere überhaupt nicht die Art Fußball, die wir spielen können und wollen. Somit konnten wir dann gegen leidenschaftlich verteidigende Gastgeber auch keine wirklich klare Torchance mehr herausspielen und verloren mit 1:2.

Für uns eine sehr ärgerliche Niederlage in der Art und Weise, wie sie entstanden ist. Sicher haben wir gerade in der zweiten Halbzeit nicht unseren besten Fußball gespielt und hätten auch bei den Gegentoren Dinge verhindern können. Dennoch war dieser sehr, sehr merkwürdige Elfmeter ganz klar der Knackpunkt in einem bis dato eigentlich recht gut geführtem Spiel. Aber wie schon oben erwähnt, müssen wir lernen, mit so etwas umzugehen. Der Schiedsrichter war heute insgesamt sehr schwach und hat viele eigenartige Entscheidungen getroffen, mal zum Vor- mal zum Nachteil jeder Mannschaft. Der Strafstoß hatte jedoch signifikanten Einfluss auf den Spielverlauf.

Wir hatten eine komfortable Situation mit 5 Punkten Vorsprung und wussten, dass wir insofern noch einmal patzen konnten. Das ist heute passiert. Jetzt gilt es das abzuhaken, nächste Woche wieder einen Dreier zu holen und unseren Vorsprung auf die Verfolger beizubehalten oder noch auszubauen.